SIMONA
Space Investigations of MONotectic Alloys
Ziel
Gesamtziel des Vorhabens „SIMONA“ (Space Investigations of MONotectic Alloys) ist es, in einer dreidimensionalen transparenten monotektischen Legierung die Phasentrennung in zwei getrennte flüssige Phasen und deren anschließende Erstarrung in-situ zu beobachten und zu charakterisieren. Hierbei soll ein komplementärer Ansatz zum Tragen kommen, bei dem ein Experiment unter den Bedingungen der reduzierten Schwerkraft als zentraler Baustein ergänzt wird durch analoge Bodenexperimente, um Effekte der Schwerkraft gezielt zu steuern oder zu unterdrücken.
Weiterhin sollen bei der Auswertung der umfangreichen Bilddaten Methoden der künstlichen Intelligenz (KI) weiterentwickelt werden und zum Einsatz kommen.
Kurzbeschreibung
Wissenschaftliche Arbeitsziele von SIMONA sind die Erfassung und Charakterisierung der Phänomene, die unter kontrollierten Bedingungen zur Phasentrennung und mehrphasigen Erstarrungsstruktur in einer monotektischen Legierung führen. Diese zu kontrollieren und damit die Werkstoffeigenschaften grundsätzlich zu steuern ist nach wie vor auch in metallischen Legierungen eine Herausforderung. Explizit sind hier folgende Phänomene zu nennen
Nukleation der flüssigen Sekundärphasen in der flüssigen Matrix,
Seigerungsphänomene durch Schwerkraft oder Kapillarkräfte,
Koagulation von flüssigen Sekundärphasen,
Benetzungseffekte an begrenzenden Tiegelwänden,
Erstarrung aus den flüssigen Phasen.
Vorarbeiten bei Access e.V. (siehe Kap. 2.2) haben gezeigt, dass in dünnen Proben mit transparenten Legierungen gute optische Beobachtungsmöglichkeiten vorliegen und bei horizontaler Anordnung Gravitationseffekte weitestgehend unterdrückt, aber Benetzungseffekte dominant werden können. Um diese Randeffekte zu minimieren, sollen die hier vorgeschlagenen Experimente in einer dreidimensionalen Probengeometrie durchgeführt werden.
Um die Zielsetzung zu erreichen, schlagen wir einen komplementären Ansatz vor, bei dem
die Wechselwirkung oder Überlagerung von gravitationsgetriebenen Seigerungen und anderen Phänomenen in vorbereitenden Bodenexperimenten (1g) untersucht werden soll,
die Schwerkraft in einem Mikrogravitationsexperiment bewusst ausgeschaltet wird, um die
einzelnen Phänomene ohne Auftriebskonvektion und Sedimentation isoliert zu untersuchen. Die
dafür erforderlichen Experimentparameter lassen sich dabei im Rahmen einer TEXUS/MASERRaketenmission
bestens realisieren (siehe Kap. 2.4).
Technisches Arbeitsziel von SIMONA ist es, gemeinsam mit einem industriellen Partner einen
Versuchsaufbau zu realisieren, der den Anforderungen an ein Experiment unter reduzierter Schwerkraft
auf einer Höhenforschungsrakete genügt (siehe Kap. 2.4), sowie die Experimente im Labor und unter μg-
Bedingungen durchzuführen.
Ansprechpartner/in
Projektinformationen
Laufzeit
8/1/2022 –
7/31/2025
Förderkennzeichen
50WM2255
Zuwendungsgeber
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR)
Projektträger
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR)
Förderinitiative
DLR-RM
Geschäftsfeld
Grundlagen der Erstarrung
Projektstatus
in Bearbeitung